Anfang Mai 2022 wurde in England ein Fall von Affenpocken festgestellt, der nach einer Reise nach Nigeria aufgetreten war. Im Verlauf wurden in England 6 weitere Fälle von Affenpocken bei Personen ohne vorherige Reisen und ohne Kontakt zu bekannten reiseassoziierten Fällen diagnostiziert. Dabei handelt es sich um zwei Fälle in einer Familie sowie um vier Fälle bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Letztere haben sich offenbar in London infiziert. Ausser in der Familie und bei zwei der MSM-Fälle sind keine Verbindungen der Fälle untereinander bekannt. Weitere 2 Fälle wurden inzwischen noch gemeldet. Untersuchungen zu den Infektionsquellen und weiteren Verdachtsfällen sind angelaufen.
Von GeoSentinel und diversen Medienberichten werden zusätzliche Fälle aus folgenden Ländern gemeldet:
Beschreibung: Affenpocken sind eine Zoonose, die durch ein Orthopoxvirus, ein DNA-Virus, verursacht wird, das genetisch mit dem Variolaund dem Vaccinia-Virus verwandt ist. Affenpocken sind in West- und Zentralafrika endemisch. Seit September 2017 werden in Nigeria vermehrt Fälle registriert, auch Importe durch Rückreisende nach England und USA wurden in den letzten Jahren vermehrt festgestellt. Es gibt zwei Typen des Affenpockenvirus: den westafrikanischen Typ und den zentralafrikanischen Typ (Congo Basin).
Übertragung: Affenpocken werden von infizierten Tieren durch einen Biss oder durch direkten Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten oder Läsionen des infizierten Tieres übertragen. Sie können über Abschürfungen im Mund auf Personen übertragen werden, die infizierte Tiere essen. Es kann auch von Mensch zu Mensch über die Atemwege, durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten einer infizierten Person oder mit viruskontaminierten Gegenständen übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt 5-21 Tage, gewöhnlich etwa 7 bis 17 Tage.
Symptome: Zu den Symptomen der Affenpocken gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Schüttelfrost. 1- 3 Tage nach Symptombeginn entwickelt sich ein Ausschlag, der wie Windpocken oder Syphilis aussehen kann und sich vom Gesicht auf andere Körperteile, einschließlich der Genitalien, ausbreitet. Die Erkrankung verläuft meistens mild. Bei immunsupprimierten Personen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Die Sterblichkeitsrate liegt beim westafrikanischer Typ bei ca. 1% und beim zentralafrikanischen Typ bei bis zu 10%.
Weitere Details, siehe WHO Factsheet, ECDC und CDC.
Mit weiteren Fällen muss gerechnet werden. Personen, die oben beschriebene Symptome aufweisen, sollten sich an einen Arzt:in wenden, idealerweise vorab telefonische Kontaktaufnahme. Personen, die mehrere Sexualpartner haben oder Gelegenheitssex praktizieren, sollten besonders wachsam sein!
Prävention: Gute persönliche Hygiene, Kontakt zu erkrankten Personen und Tieren unbedingt meiden. Bei Aufenthalten in West und Zentralafrika: Kein Konsum von Buschfleisch ("bushmeat"). Das individuelle Risiko bei Kontakt zu einem Patienten mit Affenpocken hängt von der Art und der Dauer des Kontakts ab. Bei sehr engem Kontakt zu einem Fall (z. B. Familienangehörige, Flugzeugnachbarn, medizinisches Personal) wurde das Ansteckungsrisiko bisher als moderat eingestuft, bei sexuellen / intimen Kontakten ist vermutlich hoch.
Quelle Bild: NCDC
WHO 18.5.2022, RKI 19.5.2022, UK GOV, 16.5.2022, Outbreak News Today, 18.5.2022, CDC, Labor Spiez
Im Jahr 2021 wurden im Staat Arizona insgesamt 1'567 Fälle mit einer West-Nil-Virus (WNV)-Infektion registriert, in 110 Fällen verlief die Erkrankung tödlich. Dies ist mit Abstand die höchste Anzahl von gemeldeten Fallzahlen in den letzten Jahrzehnten. Als mögliche Ursache für den enormen Anstieg im Jahr 2021 könnte der extrem feuchte Sommer gewesen sein, der zu einer erhöhten Mückenpopulation führte, sowie sehr warme Temperaturen noch im November bis Anfang Dezember, die die Übertragungssaison verlängert haben könnte.
West-Nil-Viren gehören zur Familie der Flaviviren und werden durch Culex-Mücken übertragen. Hauptwirtstiere sind Vögel. Die meisten Fälle verlaufen asymptomatisch; in klinisch symptomatischen Fällen kommt es zu Fieber und grippeähnlichen Symptomen. In schweren Fällen kann die Erkrankung eine Hinhaut- oder Gehirnentzündung verursachen. Die Genesung von einer schweren Erkrankung kann mehrere Wochen oder Monate dauern, und einige der neurologischen Probleme können dauerhaft sein. In seltenen Fällen kann der Tod eintreten. Ältere Personen, Schwangere und Immunsupprimierte haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung.
Folgen für Reisende
Optimaler Mückenschutz vor allem in der Abend- und Morgendämmerung. Erkrankte und tote Vögel sollten nicht angefasst werden.
Referenzen
Fünf Amerikaner starben im Jahr 2021 an Tollwut, die höchste Zahl seit zehn Jahren. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wussten einige dieser Menschen nicht, dass sie ein Infektionsrisiko hatten, oder lehnten die lebensrettenden Impfungen ab.
Folgen für Reisende
Vermeiden Sie Kontakt mit Tieren! Füttern Sie auch keine Tiere! Für Langzeitreisende und Reisende mit erhöhtem Individualrisiko (Reisen mit Zweirädern, in entlegene Gebiete, Kleinkinder, Arbeiten mit Tieren, Höhlenforscher usw.) ist eine prä-expositionelle Impfung vor dem Aufenthalt (2 Injektionen und eine Auffrischimpfung nach 1 Jahr) empfehlenswert.
Verhalten bei Exposition:
Nach einem Tierbiss/-kratzer: sofort die Wunde mit fliessendem Wasser und Seife 15 Minuten lang waschen, dann desinfizieren und in jedem Falle schnellstmöglich ein qualitativ hochwertiges medizinisches Zentrum für eine post-expositionelle Impfung aufsuchen!
Weitere Informationen: siehe Informationsblatt Tollwut
Referenzen
Nach einem Aufenthalt in Nigeria ist in Maryland, USA, eine Person an Affenpocken erkrankt. Laboruntersuchungen ergaben, dass es sich um denselben Stamm handelt, der seit 2017 in Nigeria zirkuliert. Die Person befindet sich derzeit in Isolation. Untersuchungen bezüglich möglichen Kontakten wurden eingeleitet.
Affenpocken sind in Nigeria und anderen Ländern West- und Zentralafrikas endemisch. Seit September 2017 werden in Nigeria vermehrt Fälle registriert, im Jahr 2021 (bis Ende Oktober 2021) sind 88 Fälle gemeldet worden.
Folgen für Reisende
Prävention: gute persönliche Hygiene, Kontakt zu erkrankten Personen und Tieren meiden, kein Konsum von Buschfleisch („bushmeat“). Das individuelle Risiko bei Kontakt zu einem Patienten mit Affenpocken hängt von der Art und der Dauer des Kontakts ab. Bei sehr engem Kontakt zu einem Fall (z. B. Familienangehörige, Flugzeugnachbarn, medizinisches Personal) ist das Ansteckungsrisiko moderat, ansonsten gering.
Referenzen
Zusätzlich zur Grundimmunisierung gegen Polio wird eine Auffrischimpfung empfohlen für
Zusätzlich zur Grundimmunisierung gegen Polio wird eine Auffrischimpfung empfohlen für
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Polio.pdf
Bei Poliomyelitis oder Polio handelt es sich um eine Virusinfektion, die das Nervensystem angreift und die innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes zu einer vollständigen Lähmung der Gliedmaßen führen kann. Die Infektion kann mild oder sogar ganz ohne Symptome verlaufen. Wenn Symptome mit muskulären oder das Nervensystem betreffenden Komplikationen auftreten, resultiert dies fast immer in einer Folgeerkrankung mit Langzeitkomplikationen. Es gibt keine Medikamente, die Polio heilen können, aber die Impfung ist überaus effektiv.
Dank der Impfung konnte das ursprüngliche Poliovirus in den meisten Ländern ausgerottet werden. In Afghanistan und Pakistan finden jedoch immer noch neue Infektionen statt. In manchen Ländern zirkulieren Polioviren, die von den Impfviren der Schluckimpfungen abstammen, und verursachen Polio-Ausbrüche, besonders in Ländern, in denen der Impfschutz gegen Polio in der Bevölkerung nur gering ist.
Regelmäßiges Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen oder der Essenszubereitung. Vermeiden von zu wenig gekochten oder rohen Lebensmitteln, die mit Fäkalien verunreinigt sein könnten.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Impfung. Es gibt eine sehr wirksame und gut verträgliche intramuskuläre Impfung gegen Polio (inaktivierter (getöteter) Polioimpfstoff, IPV), die Teil der Grundimpfungen während der Kindheit ist. Außerdem gibt es Kombinationsimpfstoffe (z. B. mit Diphtherie und Tetanus). Nach der Grundimmunisierung wird für Reisen in bestimmte Länder alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung empfohlen (siehe Empfehlungen auf den Länder-Seiten). Die WHO empfiehlt eine jährliche Impfung für Einwohner oder Langzeitbesucher (min. 4 Wochen) eines Landes, in dem aktuell noch Infektionen mit dem Poliovirus vorkommen oder in dem vom Schluck-Impfstoff abgeleitete Polioviren zirkulieren. Diese Empfehlung dient nicht nur dem persönlichen Schutz, sondern hat auch das Ziel, eine weltweite Verbreitung des Virus zu verhindern.
Alle Reisenden sollten eine Grundimpfung und Auffrischungen gemäss dem Schweizerischen Impfplan haben, LINK.
Alle Reisenden sollten eine Grundimpfung und Auffrischungen gemäss dem Schweizerischen Impfplan haben, LINK.
Reisende sollten gegen Windpocken immun sein. Personen zwischen 13 Monaten und 39 Jahren, die noch keine Windpocken hatten, und die noch keine 2 Impfdosen gegen Windpocken erhalten hatten, sollten eine Nachholimpfung erhalten (2 Dosen im Abstand von mindestens 4 Wochen), siehe Schweizerischen Impfplan, LINK.
Es existiert keine Therapie gegen Tollwut.
Maßnahmen nach der Exposition:
Es ist keine gute Idee, niedlich aussehende Tiere zu streicheln; fassen Sie keine wilden oder unbekannten oder toten Tiere an.
Alle Reisenden, die Gegenden besuchen, in denen Tollwut vorkommen kann, und die wahrscheinlich wiederholt in solche Gebiete reisen, sollen eine Impfung vor möglichen Kontakten durchführen. Außerdem wird die Impfung dringend allen Reisenden empfohlen, die besonders gefährdet sind:
Für die meisten Reisenden genügen 2 Impfungen vor der Reise, wobei die erste Impfung, wenn möglich, einen Monat vor Abreise (Minimum: 10 Tage vor der Abreise) stattfinden sollte. Vor der nächsten Reise, frühestens jedoch nach einem Jahr, sollte eine einzelne dritte Auffrischimpfung gegen Tollwut verabreicht werden.
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Dengue.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
In 3 von 4 Fällen verläuft die Infektion mit dem Virus ohne Symptome. Nach einer kurzen Inkubationszeit (5 – 8 Tage) treten bei 1 von 4 infizierten Personen plötzliches Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen auf. Am 3. oder 4. Tag der Erkrankung bildet sich üblicherweise ein Hautausschlag. Nach 4 bis 7 Tagen lässt das Fieber nach, aber die Abgeschlagenheit kann noch einige Tage oder Wochen andauern.
In seltenen Fällen kommt es zu einem schweren Verlauf des Denguefiebers. Besonders anfällig dafür sind einheimische Kinder und Senioren, sowie Personen, die bereits zuvor eine Infektion mit dem Dengue-Virus durchgemacht haben. Touristen entwickeln nur sehr selten diese schwere Form des Denguefiebers. In den ersten Tagen ähnelt der Krankheitsverlauf dem des klassischen Denguefiebers, aber am 4./5. Tag, üblicherweise nachdem das Fieber nachgelassen hat, verschlechtert sich der Zustand. Der Blutdruck fällt ab und Patienten klagen über Atemnot, Bauchschmerzen, Nasenbluten und leichte Haut- bzw. Schleimhautblutungen. In den schwersten Fällen kann ein lebensbedrohlicher Kreislaufschock auftreten.
Bei einer Infektion mit dem Dengue-Virus gibt es keine spezielle Therapie. Die Behandlung beschränkt sich auf Linderung und Überwachung der Symptome: Fiebersenkung, Linderung von Augen-, Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen und Überwachung der Blutgerinnung und des Blutvolumens. Patienten mit schweren Symptomen müssen ins Krankenhaus gebracht werden.
Für Fiebersenkung und Schmerzlinderung werden Mittel mit dem Wirkstoff Paracetamol oder Acetaminophen empfohlen (z. B. Acetalgin® Dafalgan® Panadol®). Medikamente, die als Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten (z. B. Aspirin®, Alcacyl®, Aspégic®), dürfen nicht verwendet werden.
Die beste vorbeugende Maßnahme besteht aus einem effektivem Mückenschutz während des Tages und besonders auch in den Dämmerungsstunden (d. h. bei Sonnenuntergang):
Für weitergehende Informationen konsultieren Sie bitte das Informationsblatt zu «Schutz vor Insektenstichen und Zeckenbissen».
Hinweis zu Dengue-Impfstoffen Qdenga®:
zwei Impfstoffe gegen Dengue sind auf dem Markt: Qdenga® und Dengvaxia®.
Ein konsequenter Mückenschutz während des Tages (siehe oben) gilt nach wie vor als die wichtigste Präventionsmassnahme gegen Dengue!
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Chikungunya.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
Bei der Infektion können einige oder alle der folgenden Symptome auftreten: plötzliches Auftreten von hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Rötung der Augen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Ausschlag. Der Ausschlag erscheint üblicherweise nach Beginn des Fiebers und betrifft meist den Rumpf und die Extremitäten, kann aber auch an den Händen, den Fußsohlen und im Gesicht auftauchen.
Das Fieber tritt oftmals in zwei Phasen mit einer Dauer von bis zu einer Woche auf, wobei ein bis zwei fieberfreie Tage zwischen den Phasen liegen können. In der zweiten Phase können sehr viel intensivere Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten, was die Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Diese Symptome sind üblicherweise beidseits und symmetrisch und betreffen vor allem die Hände und Füße – aber auch größere Gelenke, wie Knie oder Schultern können betroffen sein.
Etwa 5 - 10 % der Infizierten haben auch nach Abklingen des Fiebers noch schwere Gelenk- und Gliederschmerzen, die in manchen Fällen mehrere Monate anhalten oder, wenn auch selten, sogar Jahre.
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Zika.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
Das Zika-Virus wurde 1947 in Affen aus dem Zika-Wald in Uganda festgestellt. Die Zirkulation des Virus war lange Zeit auf Afrika und Südostasien beschränkt (nur wenige Fälle pro Jahr). Im Mai 2015 war zum ersten Mal der amerikanische Kontinent betroffen, mit einer Epidemie in Brasilien, die sich schnell über Südamerika, Zentralamerika und die Karibik ausbreitete. Seitdem wurde die Krankheit in den meisten tropischen und subtropischen Regionen gemeldet.
In den meisten Regionen ist das Infektionsrisiko aktuell gering und es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Epidemien können jedoch gelegentlich auch erneut auftreten. Während einer Epidemie herrscht ein hohes Übertragungsrisiko und es werden konkrete Empfehlungen für Reisende benötigt.
Bei Fieber wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen. Die Symptome einer Zika-Virus-Infektion können denen von Malaria ähneln – wobei Malaria sofort behandelt werden muss – oder wie die Symptome von Denguefieber. Die Behandlung bei einer Zika-Infektion zielt auf die Senkung des Fiebers und die Linderung der Gelenkschmerzen (Paracetamol). Vermeiden Sie Aspirin und entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen), solange eine Erkrankung am Denguefieber noch nicht ausgeschlossen werden kann. Es gibt keine Impfung.
Wenn Sie schwanger sind und nach der Rückkehr aus einem Übertragungsgebiet des Zika-Virus Fieber haben, sollten Blut- und/oder Urintests durchgeführt werden. Im Falle einer bestätigten Infektion sollte die weitere medizinische Behandlung zusammen mit einem Gynäkologen und einem Facharzt für Tropen- oder Infektionskrankheiten besprochen werden.
Das Infektionsrisiko kann reduziert werden, indem tagsüber und am frühen Abend für effektiven Schutz vor Mückenstichen gesorgt wird (lange Kleidung, Mückenschutzmittel, Moskitonetz).
Wenn Sie in ein Gebiet mit erhöhtem Risiko (= als epidemisch erklärt) reisen, wird empfohlen, während der Reise und mindestens 2 Monate nach der Rückkehr ein Kondom / Femidom zu verwenden, um eine mögliche sexuelle Übertragung des Virus zu verhindern.
Wegen des Risikos für Fehlbildungen beim ungeborenen Kind wird schwangeren Frauen davon abgeraten, während der Schwangerschaft in Gebiete mit erhöhtem Risiko (= als epidemisch erklärt) für die Übertragung des Zika-Virus zu reisen (bei notwendigen Reisen wird empfohlen, vor der Abreise mit einem Facharzt für Reisemedizin zu sprechen). Frauen, die planen, schwanger zu werden, sollten nach ihrer Rückkehr (oder der des Partners) aus einem Gebiet mit erhöhtem Risiko für die Übertragung des Zika-Virus mindestens 2 Monate warten.
Neben Dengue, Chikungunya und Zika besteht in sub-/tropischen Regionen und einigen Gebieten Südeuropas die Gefahr anderer Erkranungen, die durch Anthropoden (Gliederfüssler) übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel folgende Krankheiten [und deren Vektoren]:
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
Wichtig: Eine STI kann auch ohne oder mit nur leichten Symptomen auftreten. Auch wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind, können Sie andere anstecken. Deshalb ist es wichtig sich testen zu lassen.
Durch Bakterien oder Parasiten hervorgerufen
Alle diese Krankheiten können geheilt werden. Wichtig ist dabei, frühzeitig zu testen und umgehend zu therapieren, um Komplikationen und v.a. weitere Übertragungen zu vermeiden.
Durch Viren hervorgerufen
Mpox ist seit vielen Jahren in West- und Zentralafrika verbreitet, wo die vermuteten Reservoirtiere - kleine Säugetiere - vorkommen. Es gibt zwei Typen des Affenpockenvirus, die als "Kladen" bezeichnet werden und die Krankheit Mpox verursachen: Klade I in Zentralafrika und Klade II in Westafrika. Seit dem Ende der Pockenimpfkampagnen in den frühen 1980er Jahren haben die Pockenfälle zunächst langsam und in den letzten 5-10 Jahren deutlich zugenommen, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (DRC).
Im Jahr 2022 war eine neu aufgetretene Subklade von Klade II für eine weltweite Epidemie verantwortlich, die sich hauptsächlich durch sexuelle Kontakte zwischen Männern, die Sex mit Männern haben, verbreitete. Sie führte zum ersten internationalen Gesundheitsnotstand (PHEIC), den die WHO bis 2023 ausrief. Obwohl die Clade-II-Epidemie inzwischen unter Kontrolle ist, zirkuliert Clade II weiterhin weltweit.
Im Jahr 2024 haben die anhaltende Ausbreitung von mpox Klade I in endemischen Regionen Zentralafrikas, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo, und das Auftreten einer neuen Subklade Ib im Osten der Demokratischen Republik Kongo und in benachbarten Ländern weltweit Besorgnis ausgelöst und die WHO veranlasst, zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren einen PHEIC auszurufen. Die derzeitige geografische Ausbreitung der Klade Ib erfolgt über kommerzielle Wege durch sexuelle Kontakte (z. B. Sexarbeiter), gefolgt von einer lokalen Übertragung in Haushalten und anderen Umgebungen (Letztes nimmt zunehmend an Bedeutung).
Übertragung vom Tier auf den Menschen: Mpox kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden, wenn dieser in direkten Kontakt mit einem infizierten Tier (Nager oder Primaten) kommt.
Übertragung von Mensch zu Mensch:
Mpox können von Mensch zu Mensch durch engen körperlichen Kontakt (sexuelle und nicht-sexuelle Kontakte) mit jemandem, der Symptome von Mpox hat, übertragen werden. Besonders ansteckend sind Haut- und Schleimhautläsionen, Körperflüssigkeiten und Schorf. Eine Person kann sich auch anstecken, indem sie Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Gegenstände wie Essgeschirr benutzt, die durch den Kontakt mit einer Person mit Symptomen kontaminiert wurden. Für Haushaltsmitglieder, Familienangehörige und Sexualpartner eines bestätigten Mpox-Falls besteht ein höheres Ansteckungsrisiko, ebenso wie für Personen aus dem Gesundheitswesen, die eine erkrankte Person ohne angemessenen persönlichen Schutz behandeln.
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten von Symptomen) reicht von einigen Tagen bis zu 3 Wochen. Mpox verursacht einen Hautausschlag, der schmerzhaft sein und mit geschwollenen Lymphknoten und Fieber einhergehen kann. Das Fieber kann bereits vor der Hautausschlagphase einsetzen. Weitere Symptome sind Muskelschmerzen, Rückenschmerzen und Müdigkeit. Der Ausschlag kann lokalisiert oder generalisiert sein, mit nur wenigen oder bis zu Hunderten von Hautläsionen. Er betrifft hauptsächlich das Gesicht, den Rumpf, die Handflächen und die Fußsohlen. Er kann auch im Genitalbereich und auf den Schleimhäuten, z. B. in Mund und Rachen, auftreten. Die Symptome halten in der Regel 2 bis 4 Wochen an. Die Person bleibt so lange ansteckend, bis alle Läsionen abgeheilt sind (d.h. sobald die Krusten abgefallen sind).
Zu den Komplikationen gehören sekundäre bakterielle Infektionen, Infektionen der Lunge und des Gehirns sowie die Beteiligung weiterer Organe, Totgeburten und andere. Kinder, Schwangere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem haben ein höheres Risiko, einen schweren Verlauf von Mpox zu entwickeln.
Die meisten Personen mit Mpox erholen sich spontan und benötigen keine spezifische antivirale Behandlung. Die Behandlung besteht darin, Schmerzen und andere Symptome zu lindern und Komplikationen (z. B. Superinfektionen) zu verhindern. Es gibt keine etablierte direkte antivirale Behandlung, jedoch werden mehrere antivirale Medikamente in verschiedenen Ländern untersucht und können in Studien oder in klinischen Situationen gemäss den Empfehlungen nationaler medizinischer Fachgesellschaften eingesetzt werden.
Im Falle von Symptomen:
Allgemeine Vorsichtsmassnahmen:
Impfung:
Es gibt einen Impfstoff gegen Mpox (Imvanex® oder Jynneos®, je nachdem, wo Sie wohnen). Dieser Impfstoff wurde ursprünglich zur Bekämpfung der Pocken entwickelt, bietet aber einen Kreuzschutz gegen Mpox. In der Schweiz ist der Impfstoff Jynneos® seit 2024 von Swissmedic lizenziert. Risikogruppen (z.B. Männer, die Sex mit Männern haben, oder Transgender-Personen mit mehreren Sexualpartnern) können sich seit 2022 impfen lassen, und diese Empfehlung bleibt unverändert (siehe Empfehlungen des BAG). Angesichts der epidemiologischen Situation in Afrika im Jahr 2024 empfiehlt die Schweizerische Expertenkomittee für Reisemedizin eine Impfung gegen Mpox für Berufstätige, welche mit Verdachtsfällen von Mpox in Kontakt sind oder sein werden, sowie Personen, die mit Tieren oder in einem Labor mit dem Virus arbeiten (bezüglich Aktualisierungen der Impfindikation, siehe News).
Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung und Reisende (Touristen) wird als äusserst gering eingestuft, wenn die oben genannten allgemeinen Vorsichtsmassnahmen befolgt werden; für sie wird eine Impfung nicht empfohlen.
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